Photovoltaik-Anlagen sind gefragter denn je. Doch trotz sinkender Modulpreise stellt die Anfangsinvestition für viele Hausbesitzer eine Herausforderung dar. Zum Glück gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Kosten für eine Solaranlage zu senken – von Förderprogrammen über steuerliche Vorteile bis hin zu cleveren Planungstricks.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Solaranlage optimal finanzieren und gleichzeitig langfristig sparen können.
1. Überblick: Was kostet eine Solaranlage 2025?
Die Gesamtkosten einer Solaranlage in Österreich liegen derzeit zwischen:
Anlagengröße | Kosten ohne Speicher | Kosten mit Speicher |
3–5 kWp | 5.000 – 8.000 € | 9.000 – 13.000 € |
8–10 kWp | 9.000 – 13.000 € | 14.000 – 20.000 € |
Diese Kosten können durch Förderungen und intelligente Planung um mehrere Tausend Euro reduziert werden. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie.
2. Schritt-für-Schritt: So senken Sie Ihre Solaranlagen-Kosten
Schritt 1: Fördermöglichkeiten prüfen
✅ Bundesförderung (EAG-Investitionszuschuss)
Das wichtigste Instrument zur Kostensenkung ist der Investitionszuschuss nach dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG).
- Förderhöhe Photovoltaik: bis zu 285 € pro kWp
- Förderhöhe Speicher: bis zu 200 € pro kWh Speicherkapazität
- Fördergrenze: maximal 20 kWp (PV) und 10 kWh (Speicher) für Einfamilienhäuser
- Zuständig: OeMAG (Antragstellung online)
Tipp: Antrag unbedingt vor Kauf und Vertragsabschluss stellen! Rückwirkend wird nicht gefördert.
✅ Landes- und Gemeindeförderungen
Zusätzlich bieten viele Bundesländer und Gemeinden eigene Programme an:
- Tirol: Landeszuschüsse + Bonus bei Eigenverbrauch
- Steiermark: Förderung für PV-Anlagen & Speicher
- Wien: Förderprogramm „PV-Offensive“
Informieren Sie sich bei Ihrer Energieagentur oder Gemeinde über zusätzliche Förderungen. Manche Förderungen können kombiniert werden!
Schritt 2: Steuerliche Vorteile nutzen
Seit 2024 gilt in Österreich die Umsatzsteuerbefreiung für PV-Anlagen:
- Gilt für Anlagen bis 35 kWp
- Gilt auch für Speicher und Installation
- Spart 20 % Umsatzsteuer – z. B. 2.000 € bei einer Anlage für 10.000 €
Tipp: Achten Sie bei der Rechnung auf die korrekte Ausweisung der USt-Befreiung nach § 28 Abs. 62 UStG.
Schritt 3: Eigenverbrauch maximieren
Je mehr Solarstrom Sie selbst verbrauchen, desto schneller amortisiert sich Ihre Anlage. Denn:
- Der Einspeisetarif liegt bei ca. 7–10 Cent/kWh
- Strom aus dem Netz kostet 30–40 Cent/kWh
Maßnahmen zur Erhöhung des Eigenverbrauchs:
- Stromspeicher installieren
- Verbrauchsgewohnheiten anpassen (z. B. Wäsche tagsüber waschen)
- Smarte Steuerungen für Warmwasser, Heizung oder Wallbox integrieren
Ein höherer Eigenverbrauch bedeutet mehr Ersparnis pro kWh.
Schritt 4: Anlagengröße sinnvoll wählen
Ein häufiger Fehler: Die Anlage zu klein oder zu groß zu dimensionieren.
- Zu klein: Zu wenig Deckung des Eigenverbrauchs, keine echte Einsparung
- Zu groß: Hohe Investition, aber nur geringe Einspeisevergütung
Optimal: Die Anlage sollte so groß dimensioniert sein, dass 60–80 % des erzeugten Stroms selbst verbraucht werden können – mit Puffer für zukünftige Stromverbraucher (z. B. E-Auto, Wärmepumpe).
Tipp: Lassen Sie sich von einem Energieberater oder Solartechniker die wirtschaftlich ideale Anlagengröße berechnen.
Schritt 5: Mehrere Angebote vergleichen
Die Preisspannen für gleiche Leistungen sind oft überraschend groß. Daher sollten Sie mindestens 3 Angebote einholen. Achten Sie auf:
- Preis pro kWp
- Hersteller der Module und Wechselrichter
- Garantieleistungen
- Inklusive Leistungen (z. B. Anmeldung, Inbetriebnahme, Monitoring)
Tipp: Plattformen wie energiegemeinschaften.at oder Solarpotenzialkarten helfen bei der Orientierung.
Schritt 6: Förderungen mit anderen Maßnahmen kombinieren
Kombinieren Sie die Solaranlage mit:
- Dachsanierung (z. B. mit Sanierungsförderung)
- Wärmepumpe (auch gefördert)
- E-Ladestation (teilweise förderbar)
So sparen Sie doppelt – bei Strom- und Heizkosten – und erhalten mehr Fördergeld auf einen Schlag.
Schritt 7: Gruppenprojekte oder Energiegemeinschaften prüfen
Wer nicht allein investieren möchte, kann sich mit Nachbarn oder im Ort zu einer Energiegemeinschaft zusammenschließen:
- Kosten teilen, gemeinsamer Stromverbrauch
- Überschüsse können gemeinschaftlich gespeichert oder genutzt werden
- Staatlich gefördert durch das EAG
3. Beispielrechnung: So viel können Sie sparen
Familie Moser aus Niederösterreich plant eine PV-Anlage mit 6 kWp und Speicher (6 kWh):
Kostenposition | Betrag (€) |
PV-Anlage inkl. Speicher | 13.000 |
Abzüglich Bundesförderung | –2.310 |
Abzüglich USt-Befreiung (20 %) | –2.600 |
Effektive Investitionskosten | 8.090 € |
Ersparnis durch Eigenverbrauch/Jahr | ca. 1.050 € |
Amortisation | ca. 7–8 Jahre |
4. Fehler, die Geld kosten – und wie Sie sie vermeiden
Fehler | Konsequenz | Besser so: |
Förderantrag zu spät gestellt | Keine Förderung | Antrag vor Vertragsunterzeichnung stellen |
Nur ein Angebot eingeholt | Höherer Preis | 3+ Angebote vergleichen |
Falsche Anlagengröße | Zu wenig Einsparung oder hohe Investition | Eigenverbrauch analysieren lassen |
Speicher zu groß gewählt | Längere Amortisation | Speichergröße auf Verbrauch und Nachtbedarf abstimmen |
Günstige Module mit kurzer Garantie | Höheres Ausfallrisiko | Qualitätshersteller mit 20–25 Jahren Garantie wählen |
Wer clever plant, spart tausende Euro
Die Kosten für eine Solaranlage lassen sich durch die richtigen Förderungen, intelligente Planung und gezielte Maßnahmen erheblich senken. Vor allem 2025 ist der Zeitpunkt besonders günstig, da Förderprogramme, Steuervergünstigungen und günstige Technik zusammenkommen.
Wenn Sie Förderungen optimal nutzen, auf Qualität achten und Ihren Eigenverbrauch steigern, profitieren Sie von:
- Geringeren Anschaffungskosten
- Langfristig niedrigeren Stromkosten
- Schneller Amortisation
- Mehr Unabhängigkeit vom Strommarkt
Du willst noch mehr über Speicher, Förderhöhen oder konkrete Anbieter erfahren?
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