Die Investition in eine Solaranlage ist ein bedeutender Schritt für viele Hausbesitzer in Österreich. Sie verspricht langfristige Einsparungen, mehr Unabhängigkeit vom Strommarkt und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Doch bevor man sich für eine Photovoltaikanlage entscheidet, sollte man die Kosten realistisch einschätzen und einige wichtige Aspekte der Planung berücksichtigen.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, welche Kostenpositionen bei einer Solaranlage zu erwarten sind, welche finanziellen Förderungen es gibt und wie Sie typische Planungsfehler vermeiden.
1. Die Hauptkosten einer Solaranlage im Überblick
Die Gesamtkosten einer Photovoltaikanlage setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen:
✅ Photovoltaikmodule
Die Module machen etwa 40–50 % der Gesamtkosten aus. Hochwertige Markenmodule sind teurer, bieten aber höhere Wirkungsgrade und längere Garantien (bis zu 25 Jahre).
✅ Wechselrichter
Er wandelt den erzeugten Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom um. Die Kosten liegen je nach Anlagengröße zwischen 1.000 und 2.500 €.
✅ Montage und Zubehör
Dazu zählen Unterkonstruktion, Verkabelung, Anschluss an das Hausnetz und die Arbeitskosten. Hier fallen in der Regel 2.000 bis 4.000 € an.
✅ Optional: Stromspeicher
Ein Batteriespeicher erhöht die Kosten, bringt aber mehr Autarkie. Typische Speicherpreise liegen zwischen 600 und 1.000 € pro kWh Kapazität.
✅ Planung und Genehmigung
Einige Anbieter inkludieren diese Leistungen bereits. Andernfalls entstehen zusätzliche Kosten von etwa 500 bis 1.000 €.
2. Was kostet eine Solaranlage durchschnittlich in Österreich?
Hier ein Überblick typischer Gesamtkosten (inkl. MwSt. und Installation):
Anlagengröße | Kosten ohne Speicher | Kosten mit Speicher (8 kWh) |
3 kWp | 4.000 – 5.500 € | 8.000 – 9.500 € |
5 kWp | 6.000 – 8.000 € | 11.000 – 13.000 € |
8 kWp | 8.500 – 10.500 € | 14.500 – 17.000 € |
10 kWp | 10.000 – 12.500 € | 17.000 – 20.000 € |
Tipp: Je größer die Anlage, desto niedriger ist der Preis pro installiertem kWp.
3. Förderungen reduzieren die Investitionskosten
In Österreich gibt es 2025 wieder attraktive Förderprogramme, die die Anschaffung deutlich günstiger machen können:
✅ EAG-Investitionszuschuss (Bund)
- Bis zu 285 € pro kWp Photovoltaikleistung
- Zusätzlich bis zu 200 €/kWh für Stromspeicher
- Förderbar sind Anlagen bis 20 kWp
✅ Landesförderungen
Viele Bundesländer bieten zusätzliche Förderungen (Fixbeträge oder Zuschüsse prozentual zum Investitionsbetrag). Informieren Sie sich bei der Landesenergieagentur Ihres Bundeslandes.
✅ Umsatzsteuerbefreiung
Für Privatpersonen ist der Kauf und die Installation einer PV-Anlage von der Umsatzsteuer befreit, sofern sie unter 35 kWp bleibt (gilt ab 2024 in ganz Österreich).
4. Laufende Kosten und Wartung
Solaranlagen sind sehr wartungsarm. Trotzdem fallen im Lauf der Jahre einige Ausgaben an:
Kostenart | Ø Kosten/Jahr |
Wartung und Kontrolle | ca. 100 – 200 € |
Versicherung (optional) | ca. 50 – 150 € |
Reinigung (bei Bedarf) | ca. 100 € alle 1–2 Jahre |
Wechselrichtertausch | alle 12–15 Jahre: ca. 1.500 – 2.000 € |
Wichtig: Viele Anbieter bieten Wartungsverträge oder garantieren eine Mindestleistung der Anlage über mehrere Jahre.
5. Wie lange dauert die Amortisation?
Die Amortisationszeit – also die Zeit bis zur vollständigen Refinanzierung der Anlage – liegt in der Regel zwischen 9 und 14 Jahren, je nach:
- Eigenverbrauchsanteil
- Anlagen- und Speichergröße
- Strompreis
- Förderhöhe
Je höher der Eigenverbrauch (also der direkt genutzte Solarstrom), desto schneller amortisiert sich die Anlage.
6. Planungsfehler, die Sie vermeiden sollten
Beim Bau einer Solaranlage kann viel schiefgehen – vermeiden Sie diese häufigen Fehler:
❌ Zu kleine oder zu große Anlage
Eine Anlage sollte auf den tatsächlichen Stromverbrauch abgestimmt sein – mit einem Puffer für E-Auto oder Wärmepumpe, falls geplant.
❌ Keine Eigenverbrauchsoptimierung
Ohne Speicher oder intelligente Steuerung wird zu viel Strom ins Netz eingespeist – das bringt deutlich weniger Geld als Eigenverbrauch.
❌ Unklare Dachverhältnisse
Verschattung durch Bäume, Kamine oder Nachbarhäuser kann die Leistung massiv einschränken. Eine genaue Verschattungsanalyse ist Pflicht!
❌ Fehlende Förderberatung
Wer Förderfristen oder Einreichfristen verpasst, verzichtet auf tausende Euro. Frühzeitig informieren und beraten lassen!
7. Beispielrechnung für ein Einfamilienhaus (ohne Speicher)
- Verbrauch: 4.500 kWh/Jahr
- Anlage: 5 kWp
- Kosten (brutto): 7.000 €
- EAG-Förderung: 1.425 €
- Effektivkosten: 5.575 €
- Stromeinsparung pro Jahr: ca. 950 €
- Amortisation: ca. 6 Jahre
8. Fazit: Eine gute Planung spart langfristig Geld
Die Investition in eine Solaranlage lohnt sich in den meisten Fällen – vorausgesetzt, die Anlage ist gut geplant und auf den Haushalt abgestimmt. Förderungen, steuerliche Vorteile und steigende Strompreise machen PV-Anlagen attraktiver denn je. Wer sich frühzeitig informiert, Angebote vergleicht und typische Fehler vermeidet, kann über Jahrzehnte hinweg von der eigenen Stromproduktion profitieren.
Zusammenfassung: Was Sie bei den Kosten für eine Solaranlage beachten sollten
Thema | Wichtige Punkte |
Gesamtkosten | 6.000–12.000 € je nach Größe; mit Speicher bis 20.000 € |
Förderungen | EAG (bis 285 €/kWp + 200 €/kWh), Landeszuschüsse, USt-Befreiung |
Laufende Kosten | Gering: Wartung, Versicherung, evtl. Wechselrichtertausch |
Amortisation | Zwischen 9 und 14 Jahren, abhängig vom Eigenverbrauch |
Planung | Auf Stromverbrauch und Dachbedingungen abstimmen, Angebote vergleichen, Förderungen früh beantragen |
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