Die Sonne liefert mehr Energie, als wir jemals verbrauchen könnten – und mit einer Photovoltaikanlage lässt sich diese Energie direkt aufs eigene Dach holen. Doch ohne einen Speicher geht ein großer Teil der erzeugten Sonnenenergie verloren oder wird günstig ins Stromnetz eingespeist. Die Lösung? Ein Batteriespeicher, der überschüssige Energie aufbewahrt und bei Bedarf wieder abgibt.
In diesem Artikel erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie mit einem Speicher für Ihre Solaranlage nicht nur Ihre Stromkosten senken, sondern sich auch unabhängiger vom Energiemarkt machen. Außerdem erklären wir, welche Technologien zur Verfügung stehen, wie viel sie kosten und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Warum ein Speicher bei der Solaranlage sinnvoll ist
Photovoltaikanlagen produzieren tagsüber Strom – genau dann, wenn viele Menschen nicht zu Hause sind. Abends, wenn der Strombedarf steigt, scheint die Sonne oft nicht mehr. Ohne Speicher wird der überschüssige Strom in das öffentliche Netz eingespeist – meist zu sehr niedrigen Einspeisevergütungen.
Ein Stromspeicher schafft hier Abhilfe: Er speichert die tagsüber produzierte Energie und stellt sie dann zur Verfügung, wenn sie gebraucht wird – z. B. in den Abendstunden oder nachts. Dadurch steigert sich der Eigenverbrauch, und die Abhängigkeit vom Stromversorger sinkt deutlich.
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Schritt-für-Schritt: So nutzen Sie mehr Sonnenenergie mit einem Speicher
Schritt 1: Energieverbrauch analysieren
Bevor Sie in einen Speicher investieren, sollten Sie Ihren Haushaltsstromverbrauch kennen:
- Wie hoch ist Ihr Jahresverbrauch (in kWh)?
- Wann verbrauchen Sie am meisten Strom (Tageszeiten)?
- Haben Sie Geräte mit hohem Strombedarf (Wärmepumpe, E-Auto)?
Diese Daten helfen bei der Auslegung Ihrer PV-Anlage und des passenden Speichers.
Schritt 2: Solaranlage dimensionieren
Eine gut dimensionierte Anlage deckt möglichst viel Ihres Strombedarfs ab – ohne dauerhaft Überschüsse zu produzieren. Faustregel:
1 kWp Photovoltaik-Leistung erzeugt etwa 900–1.100 kWh Strom pro Jahr
Ein 4-Personen-Haushalt mit 4.000 kWh Jahresverbrauch benötigt also etwa 4–5 kWp.
Schritt 3: Den passenden Speicher wählen
Der Speicher sollte zur Größe der PV-Anlage und zum Strombedarf passen. Ist er zu klein, reicht die gespeicherte Energie nicht aus. Ist er zu groß, steigen die Kosten unnötig.
Empfehlung:
Für einen Haushalt mit 4.000 kWh Jahresverbrauch reichen 5–7 kWh Speicherkapazität meist aus.
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Schritt 4: Technik und Speichertypen vergleichen
Es gibt verschiedene Arten von Batteriespeichern, die sich in Lebensdauer, Effizienz und Preis unterscheiden.
Lithium-Ionen-Akkus
- Hohe Zyklenfestigkeit (bis 10.000 Zyklen)
- Kompakt und wartungsarm
- Aktueller Marktstandard
Blei-Säure- oder Blei-Gel-Batterien
- Günstiger in der Anschaffung
- Kürzere Lebensdauer (ca. 3.000 Zyklen)
- Höherer Platzbedarf
Salzwasser- und Redox-Flow-Speicher
- Umweltfreundlich und sicher
- Noch Nischenlösungen mit höheren Investitionskosten
Tipp: Achten Sie bei der Auswahl auch auf Garantiezeiten, Ladezyklen und das Verhältnis von Preis zu Leistung.
Schritt 5: Installation und Einbindung ins Energiesystem
Der Speicher wird meist in den Keller oder Hauswirtschaftsraum integriert und über den Wechselrichter mit der PV-Anlage verbunden. Wichtig ist auch die Einbindung ins Hausstromnetz und – wenn gewünscht – die Notstromversorgung.
Einbau durch Fachbetriebe wird empfohlen, da Förderbedingungen und Netzanschlussvorgaben eingehalten werden müssen.
Schritt 6: Förderungen nutzen
Sowohl in Deutschland als auch in Österreich gibt es Fördermöglichkeiten für Batteriespeicher:
In Österreich:
- Klimafonds: Zuschüsse für PV-Anlagen mit Speicher
- Landesförderungen in z. B. Steiermark, Niederösterreich, Tirol
In Deutschland:
- Regionale Speicherförderungen (z. B. Bayern, NRW)
- KfW-Kredite
- Umsatzsteuerbefreiung für kleinere Anlagen (seit 2023)
Förderungen können den Anschaffungspreis um mehrere Tausend Euro senken!
Kostenübersicht: Was kostet ein Batteriespeicher?
Die Preise variieren je nach Kapazität, Technik und Hersteller. Hier eine grobe Orientierung:
Speicherkapazität | Preis inkl. Einbau |
5 kWh | 5.000 – 7.000 € |
7,5 kWh | 6.500 – 9.000 € |
10 kWh | 8.000 – 12.000 € |
Betriebskosten:
- Gering (Wartung bei Lithium-Ionen nicht erforderlich)
- Eventuell jährliche Kosten für Monitoring (optional)
Lohnt sich ein Speicher für Solaranlagen wirklich?
Ein Speicher erhöht den Eigenverbrauch deutlich – von etwa 30 % (ohne Speicher) auf bis zu 70–80 %. Dadurch sinkt die Stromrechnung erheblich.
Beispielrechnung:
- Strompreis: 35 ct/kWh
- Jährliche Ersparnis durch Speicher: bis zu 800 €
- Amortisationszeit: 10–14 Jahre (je nach Förderhöhe und Strompreisentwicklung)
Fazit: Langfristig sparen Sie mit einem Speicher bares Geld – und sichern sich gegen steigende Energiepreise ab.
Zukunftsausblick: Speicher als Teil des Smart Homes
Moderne Speicherlösungen lassen sich in Smart-Home-Systeme integrieren. Damit steuern Sie nicht nur den Stromfluss, sondern auch Geräte wie:
- Wärmepumpen
- Ladestationen für E-Autos
- Heimspeicher-Heizsysteme
Zudem ermöglichen virtuelle Speicherlösungen und intelligente Netze (Smart Grids) künftig noch effizientere Stromnutzung – inklusive Stromhandel mit Nachbarn oder dem Netzbetreiber.
Ein Speicher für die Solaranlage ist der nächste logische Schritt für alle, die mehr aus ihrer Photovoltaikanlage herausholen möchten. Er erhöht den Eigenverbrauch, macht unabhängiger vom Energiemarkt und ist in Kombination mit aktuellen Förderungen auch wirtschaftlich attraktiv.
Wer heute investiert, profitiert morgen – nicht nur finanziell, sondern auch ökologisch. Denn jede Kilowattstunde selbst gespeicherter Sonnenstrom ist ein aktiver Beitrag zur Energiewende.