Die Entscheidung für eine Wärmepumpe ist nicht nur ein Schritt in Richtung Klimaschutz, sondern kann sich auch finanziell lohnen – insbesondere dank der attraktiven staatlichen Förderungen. Ob Neubau oder Sanierung, Privatperson oder Unternehmen: Der Staat unterstützt den Umstieg auf nachhaltige Heizsysteme mit Zuschüssen, zinsgünstigen Krediten und Steuervergünstigungen.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie die Wärmepumpe Förderung funktioniert, welche Programme es gibt, wie hoch die Zuschüsse sind und worauf Sie bei der Antragstellung achten sollten.
1. Warum wird die Wärmepumpe gefördert?
Der Gebäudesektor ist für rund 30 % der CO₂-Emissionen verantwortlich. Fossile Heizsysteme wie Öl- und Gasheizungen sind energieintensiv und klimaschädlich. Um die Klimaziele zu erreichen, fördern Staaten wie Deutschland und Österreich verstärkt erneuerbare Energien – allen voran die Wärmepumpe.
Ziele der Förderung:
- Reduktion des CO₂-Ausstoßes
- Senkung des Energieverbrauchs
- Beschleunigung der Energiewende
- Unterstützung bei der Umstellung auf klimafreundliche Technologien
2. Fördermöglichkeiten in Deutschland (Stand 2025)
a) BAFA-Förderung (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)
Das BAFA unterstützt den Einbau von Wärmepumpen mit Direktzuschüssen. Je nach Wärmepumpenart und Ausgangslage sind bis zu 40 % der förderfähigen Kosten möglich.
Förderfähige Wärmepumpen:
- Luft-Wasser-Wärmepumpen
- Sole-Wasser-Wärmepumpen
- Wasser-Wasser-Wärmepumpen
- Hybridlösungen (z. B. Wärmepumpe + Gas)
Zuschusshöhe:
- Basisförderung: 30 %
- Klimageschwindigkeitsbonus: +10 % (z. B. bei Austausch einer Öl- oder Gasheizung vor 2028)
- Einkommensbonus: +30 % für Haushalte mit < 40.000 € zu versteuerndem Einkommen
- Kombinierbar bis zu einem Maximalzuschuss von 70 %
Beispiel: Bei 20.000 € Investitionskosten sind bis zu 14.000 € Zuschuss möglich!
b) KfW-Förderung (Kreditanstalt für Wiederaufbau)
Die KfW bietet ergänzende zinsgünstige Kredite über das Programm „Klimafreundlicher Neubau“ oder „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“. Diese sind oft kombinierbar mit BAFA-Zuschüssen.
3. Fördermöglichkeiten in Österreich (Stand 2025)
a) Bundesweite Förderung über den Klimafonds
Der österreichische Klimafonds bietet eine sehr großzügige Förderung für den Tausch fossiler Heizsysteme.
Förderungen im Überblick:
- Bis zu 7.500 € für den Umstieg auf eine Wärmepumpe (inkl. Installation)
- 100 % der förderfähigen Kosten für Haushalte mit geringem Einkommen (Sozialförderung)
- Förderfähig sind auch Kombinationen mit Photovoltaik
Wichtig: Die Förderung muss vor Projektbeginn beantragt werden!
b) Förderungen der Bundesländer
Je nach Bundesland (z. B. Steiermark, Niederösterreich, Tirol) gibt es zusätzliche Zuschüsse von bis zu 3.000–5.000 €, teilweise auch Bonuszahlungen für nachhaltige Bauweise oder besonders effiziente Geräte.
4. Voraussetzungen für die Förderung
Damit die Wärmepumpe Förderung bewilligt wird, müssen einige Bedingungen erfüllt sein:
- Fachgerechte Planung und Installation durch ein zertifiziertes Unternehmen
- Einhaltung bestimmter Effizienzanforderungen (z. B. COP-Wert, JAZ)
- Nutzung der Wärmepumpe als Hauptheizsystem
- Antragstellung vor Maßnahmenbeginn (bei BAFA & Klimafonds zwingend!)
- Nachweise wie Angebote, Rechnungen, Produktdatenblätter
5. Förderfähige Kosten
Folgende Kosten sind in der Regel förderfähig:
- Anschaffung der Wärmepumpe
- Installation und Inbetriebnahme
- notwendige Zusatzkomponenten (Speicher, Wärmetauscher etc.)
- Erdarbeiten (bei Sole-Wärmepumpe)
- Demontage und Entsorgung der Altanlage
- Hydraulischer Abgleich
- Planung und Beratung
6. Wärmepumpe + Photovoltaik = Extra-Förderung
Viele Förderprogramme honorieren die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaikanlage. Dadurch profitieren Sie doppelt:
- Zusätzlicher Bonus (z. B. 500 € für PV-Kopplung)
- Senkung der laufenden Stromkosten
- Mehr Unabhängigkeit vom Netz
- Maximale CO₂-Einsparung
7. Schritt-für-Schritt zur Förderung
- Beratung einholen – von Fachbetrieben oder Energieberatern
- Angebot einholen – inklusive aller förderfähigen Maßnahmen
- Förderantrag stellen – bei BAFA, KfW oder Klimafonds vor Projektstart
- Maßnahme durchführen – durch qualifizierten Fachbetrieb
- Nachweise einreichen – z. B. Rechnung, technische Dokumentation
- Zuschuss erhalten – in der Regel binnen 4–12 Wochen nach Prüfung
8. Häufige Fehler bei der Antragstellung
❌ Antrag zu spät gestellt
❌ Falsche Produktwahl (nicht förderfähig)
❌ Kein Energieberater eingebunden
❌ Fehlende Dokumentation
❌ Unvollständige Unterlagen
Tipp: Nutzen Sie Online-Tools wie den „Förderkompass“ oder sprechen Sie mit Ihrem Installateur – oft bieten diese sogar Förderabwicklung als Service an.
9. Förderbeispiel: Familie Huber aus Graz
- Alte Ölheizung mit hohem Verbrauch
- Umstieg auf Luft-Wasser-Wärmepumpe mit 300-Liter-Pufferspeicher
- Investitionskosten: 19.500 €
- Förderungen:
- Klimafonds: 7.500 €
- Steiermark-Zuschuss: 2.500 €
- PV-Bonus: 1.000 €
- Effektive Kosten: nur 8.500 €
Wärmepumpe Förderung richtig nutzen
Die staatliche Wärmepumpe Förderung ist so attraktiv wie nie zuvor. Durch geschickte Kombination der Programme können Sie bis zu 70 % Ihrer Investitionskosten einsparen. Ob Neubau oder Sanierung – mit der richtigen Planung, fachkundiger Beratung und zeitgerechter Antragstellung profitieren Sie nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich.
Weitere Infos und aktuelle Förderprogramme
Aktuelle Informationen, Förderrechner und Schritt-für-Schritt-Guides finden Sie auf dem Solarmagazin – Ihrem Infoportal rund um Wärmepumpe Förderung, Photovoltaik und nachhaltige Energieversorgung.