In Zeiten steigender Energiepreise und wachsender Umweltprobleme rückt eine nachhaltige Wärmeversorgung immer mehr in den Fokus. Eine besonders effiziente und klimafreundliche Möglichkeit ist die thermische Solaranlage. Sie nutzt die Kraft der Sonne nicht zur Stromproduktion, sondern direkt zur Erzeugung von Warmwasser und Heizwärme – ganz ohne CO₂-Ausstoß.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie eine thermische Solaranlage funktioniert, welche Systeme es gibt, wie viel sie kostet und welche Vorteile sie für Ihr Zuhause bringt.
Was ist eine thermische Solaranlage?
Im Gegensatz zur Photovoltaik, die Sonnenlicht in Strom umwandelt, erzeugt eine thermische Solaranlage direkt Wärme. Diese Wärme wird für die Warmwasserbereitung, die Raumheizung oder beides genutzt. Sie eignet sich besonders für Einfamilienhäuser, aber auch für Mehrfamilienhäuser und gewerbliche Gebäude.
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So funktioniert eine thermische Solaranlage – Schritt für Schritt erklärt
Der Aufbau einer thermischen Solaranlage ist relativ einfach und besteht aus wenigen Komponenten:
1. Solarkollektoren
Diese befinden sich meist auf dem Dach und fangen die Sonnenenergie ein. Man unterscheidet zwei Haupttypen:
- Flachkollektoren: weit verbreitet, günstiger, etwas geringerer Wirkungsgrad
- Vakuumröhrenkollektoren: teurer, aber effizienter, besonders im Winter
2. Solarflüssigkeit
In den Kollektoren zirkuliert eine spezielle Frostschutzflüssigkeit (Wasser-Glykol-Gemisch), die die Sonnenwärme aufnimmt und weiterleitet.
3. Wärmetauscher und Speicher
Die erhitzte Solarflüssigkeit gibt ihre Energie im Wärmetauscher an das Wasser im Speicher ab. So steht warmes Wasser zum Duschen, Baden oder Heizen zur Verfügung.
4. Regelung und Pumpe
Ein Solarregler misst die Temperaturen in den Kollektoren und im Speicher. Ist die Kollektortemperatur höher, wird die Umwälzpumpe aktiviert – die Wärme wird übertragen.
Welche Systeme gibt es?
1. Solaranlage für Warmwasser (Trinkwassererwärmung)
- Günstigste Variante
- Deckt im Sommer bis zu 100 % des Warmwasserbedarfs
- Im Jahresdurchschnitt ca. 50–60 % Einsparung
Ideal für: Haushalte mit 2–5 Personen, ohne großen Heizbedarf.
2. Solaranlage zur Heizungsunterstützung
- Größere Anlage, höherer Ertrag
- Unterstützt zusätzlich die Raumheizung
- Kann bis zu 30 % der Heizkosten einsparen
Ideal für: Neubauten, Passivhäuser oder sanierte Altbauten mit geringem Energiebedarf.
Vorteile der thermischen Solaranlage
Vorteil | Beschreibung |
🌞 Kostenfreie Sonnenenergie | Nutzung einer unerschöpflichen und kostenlosen Ressource |
💶 Reduzierte Heizkosten | Einsparung bei Gas, Öl oder Strom zur Warmwasserbereitung |
🏡 Wertsteigerung der Immobilie | Energetische Aufwertung durch nachhaltige Technik |
🌱 Umweltschutz | Keine CO₂-Emissionen, geringer ökologischer Fußabdruck |
💧 Unabhängigkeit | Weniger abhängig von fossilen Energieträgern und Energiepreisen |
Was kostet eine thermische Solaranlage?
Die Preise hängen stark von der Größe und Art der Anlage ab:
Anwendung | Kosten (inkl. Einbau) |
Warmwasseranlage (3–5 m²) | ca. 4.000 – 6.000 € |
Kombianlage mit Heizung (8–15 m²) | ca. 8.000 – 12.000 € |
Tipp: Durch Förderungen auf Bundes- und Landesebene lassen sich bis zu 30–40 % der Investitionskosten sparen.
Förderungen in Österreich (2025)
🔹 Bundesförderung durch Klima- und Energiefonds
- Bis zu 2.500 € Förderung für thermische Solaranlagen
- Kombinierbar mit Landesförderungen
🔹 Landesförderungen (je nach Bundesland)
- Zuschüsse für Flach- oder Vakuumkollektoren
- Bonus bei Kombination mit anderen Sanierungsmaßnahmen
Eine aktuelle Übersicht bietet das Solarmagazin.
Wie viel kann man jährlich sparen?
Ein Beispiel:
- Haushalt mit 4 Personen
- Warmwasserverbrauch: ca. 60 l pro Person/Tag
- Thermische Anlage deckt 60 % des Bedarfs ab
➡️ Einsparung: rund 200–300 € pro Jahr bei herkömmlichen Energieträgern wie Gas oder Strom.
➡️ Bei Heizungsunterstützung zusätzlich weitere 300–600 € jährlich möglich.
Wann lohnt sich eine thermische Solaranlage?
Die Investition lohnt sich besonders, wenn:
- Sie hohen Warmwasserverbrauch haben
- Ihre Heiztechnik modernisiert werden soll
- Sie staatliche Förderungen nutzen
- Sie langfristig Heizkosten senken möchten
- Ihnen Klimaschutz am Herzen liegt
Installation und Wartung
- Montagezeit: 1–3 Tage
- Wartung: alle 3–5 Jahre empfohlen (Überprüfung der Solarflüssigkeit, Dichtheit, Regler)
- Lebensdauer: 20–30 Jahre (bei guter Pflege)
Achten Sie auf Qualitätssiegel wie „Solar Keymark“ und auf erfahrene Installationsbetriebe mit Referenzen.
Thermische Solaranlage oder Photovoltaik?
Kriterium | Thermische Solaranlage | Photovoltaik |
Zweck | Wärme (Warmwasser, Heizung) | Stromerzeugung |
Effizienz | Höherer Wirkungsgrad (bis 80 %) | Geringerer Wirkungsgrad (ca. 20 %) |
Energieform | Wärme | Strom |
Kosten | Geringere Anschaffungskosten | Höhere Anfangsinvestition |
Einspeisung | Nicht möglich | Überschussstrom einspeisbar |
Fazit: Wer Strom UND Wärme will, kombiniert am besten beide Systeme – mit Synergieeffekten.
Saubere Wärme vom eigenen Dach
Eine thermische Solaranlage bietet eine einfache, bewährte und wirtschaftlich attraktive Möglichkeit, Ihren Haushalt nachhaltig mit Warmwasser und Heizenergie zu versorgen. Vor allem mit den aktuellen Förderprogrammen ist der Einstieg leichter denn je.
Wer seine Heizkosten senken, die Umwelt schonen und seine Energieversorgung zukunftssicher gestalten möchte, trifft mit dieser Technik die richtige Wahl.